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Durch die versportlichung im Zuge von Wettkampf- und Leistungssportdenken hin zum Kampfssport, geht der eigentliche Sinn und die Philosophie der ostasiatischen Kampfkunst mehr und mehr verloren. Das Tôa Bugeikan kooperiert zwar auch mit europäischen Kampfsportverbänden, jedoch richtet sich das Training mehrheitlich nach den Massgaben und Werten der ostasiatischen Schulen und Verbände mit denen der Kontakt kontinuierlich ausgebaut wird.

Das Tôa Bugeikan ist eine Akademie für ostasiatische Kampfkunst. Ziel ist es die ostasiatischen Traditionen und Philosophien der Kampfkunst ausserhalb Ostasiens korrekt zu vermitteln und zu erhalten. Daher steht die Kampfkunst als Lebensphilosophie, Glaubensseinsstellung und Selbstverteidigung im Mittelpunkt des Unterrichts und nicht Wettkampf oder Leisstungssport.

Zum näheren Verständnis sollen folgende Fragen betrachtet werden:

Was ist Kampfkunst?
Was ist ein Kampf?
Was ist das Ziel der Kampfkunst?
 
Kampfkunst ist der Ursprung dessen, was man als Kampfsport und Selbstverteidigung kennt. Im Falle Ostasiens trägt die Kampfkunst einen großen philosophischen Anteil, der durch die Vermischung von anteiligem Gedankengut aus Glaubensströmungen wie dem Buddhismus, Taoismus, Shintoismus und Konfuzianismus etc. mit der mittelalterlichen Kriegskunst zustande kommt.

 

Ferner geht es in der Kampfkunst gesamtheitlich um die folgenden Elemente

- Vertrauen
    Erlangen von Selbstvertrauen durch Behauptung in einer kampfähnlichen Situation.
    Vertrauen an den Trainingspartner der seine Technik in einer Übungsanwendung kontrollieren muss damit     sich niemand verletzt.

- Kontrolle

    Über den eigenen Körper, sich gezielt und schnell im Raum bewegen.
    Über den eigenen Geist, durchhalten wenn es anstrengend wird(Willenskraft), sich beim Training an die     Regeln zu halten auch wenn man dem Gegner unterlegen ist(Selbstbeherrschung).
    Über den Gegner mit einer Abwehr- oder Angriffstechnik .
    Lernen mit stress umzugehen, durch das Simulieren eines Selbstverteidigungssituation oder durch ein     Sparring(Lernen die innere Ruhe aufrecht zu halten).

- Gemeinschaft
    Gemeinschaftliches miteinander in einer Gruppe von gleichgesinnte die sich für die gleiche Sache     interessieren.
    Zusammenarbeiten in einer vorgegebenen Trainingssituation um neue Techniken, Strategien oder     Methoden zu erlernen .

- Verständnis
    Für Grundwerte die ein miteinander in unserer Gesellschaft fördern.
    Für die Philosophischen Ansätze der Kampfkunst die das ganze Leben Beeinflussen.

- Gesundheit
    Beweglichkeit, ein Gesundes Herzkreislauf System, belastbare Gelenke.
    Erlernen von Bewegungsmusstern die Bewegungen im Alltag verbessern, wie das Erlernen einer Aufrechten     Körperhaltung, das richtige reagieren bei einem Sturz(abrollen) oder den korrekten Körpereinsatz beim     Heben von schweren Sachen.
    Verbessern der Körperwahrnehmung und lernen was einem gut tut und was nicht.

- Selbstverwirklichung
    Lernen sich mit Bewegungen auszudrücken.
    Erlernte Techniken durch die eigene Persönlichkeit neu interpretieren(Selbst kombinieren und eigene     Akzente im Ablauf setzten)

- Geduld
    Beim Erlernen von neuem und umsetzen des erlernten.
    Für andere Teilnehmer die länger brauchen etwas zu verstehen oder um zu setzen.

- Timing
    Beim Angreifen oder verteidigen.

- Verantwortung
    Lernen was Verantwortung für sich und seine Mitmenschen bedeutet und sie annehmen.
    Verantwortung das gelernte nicht zu missbrauchen und anderen grundlos schaden zu zufügen.
    Schwächeren Menschen zu helfen wenn dies möglich ist.

- Philosophie
    Lernen von philosophischen Sichtweisen die einem in vielen Bereichen des Lebens fördern. Sie werden     Verbal weitergegeben und durch das Training der Kampfkunst verstanden. Die Philosophie der Kampfkunst     ist auf viele Dinge im Leben übertragbar.

- Stilübergreifend
    Vorteil durch Vielfalt
 
Ein Kampf dient dazu, zu überleben. Schon früher mussten die Steinzeitmenschen wie auch alle anderen Lebewesen um ihr leben kämpfen wenn sie angegriffen wurden, oder sie jagten und töteten im Kampf Ihre Beute. Das kämpfen ist also etwas natürliches und auch wenn es brutal erscheint, der pure Ausdruck des Lebens.
 
Auch heute kämpfen wir jeden Tag ums überleben! Zwar müssen wir uns nicht mehr gegen hungrige Raubtiere zur Wehr setzen oder Tiere im Wald erlegen, aber wir müssen arbeiten um Geld zu verdienen, damit wir uns Unterkunft und Lebensmittel etc. leisten können um zu überleben. Es ist augenscheinlich, aber mehr ein Kampf mit dem Geist als mit dem Körper um den es heute geht.

Es ist heute sehr wichtig sich zu Entschleunigen und  Raum zu schaffen. Unser Alltag ist geprägt von Beschränkungen, Terminen und Auflagen und das Leben kommt zu kurz. Wir werden immer enger im Kopf, im Fühlen, in unserer Wahrnehmung, in unseren Ansichten und im Handeln. Die Enge der Umwelt treibt uns immer mehr zu individualistischen Träumereien an und drängt uns immer mehr in die Isolation und Oberflächlichkeit des ganzen Sozialsystems.
Werte gehen verloren und damit auch zunehmend die Fähigkeit zu offener Kommunikation und Menschlichkeit.
 - welchen Raum Sie sich in Ihrem Leben wieder schaffen können um in inneren Freiheit und Ruhe das Tempo des Alltags auszubremsen!
 - wie Sie durch die asiatischen Kampfkünste und mentales Training, Spannungsregulierung und die Sensibilisierung der Eigenwahrnehmung das Leben wieder positiver und energiereicher bewältigen können!
 - Harmonisierung und Optimierung der Gruppendynamik durch die Nutzung der Fähigkeiten des Einzelnen!

Dabbei sind die folgenden Perspektiven von Bedeutung
Kollege oder Konkurrent

Miteinander oder Gegeneinander

Freund oder Feind

Randori oder Kampf


 
Es gibt hierzu drei gute Leitgedanken, zunächst einmal Gedanken aus dem "Sunzi bingfa", das bei uns als "die Kunst des Krieges bekannt ist":

"Wenn du dich und den Feind kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten. ...
...Wenn du dich selbst kennst, doch nicht den Feind, wirst du für jeden Sieg, den du erringst, eine Niederlage
erleiden. Wenn du weder den Feind noch dich selbst kennst, wirst du in jeder Schlacht unterliegen....
...Die größte Leistung besteht darin, den Widerstand des Feindes ohne einen Kampf zu brechen..."
 
als nächstes das Prinzip des "Bunbu Ryodo" (in etwa: Der zweifache Weg des Gelehrten und Kriegers):
"Was bringt es einem Eremiten der auch die letzte weisheit erlangt hat wenn er beim Kräutersammeln von einem hungrigen Tiger gefressen wird, was bringt es dem größten Krieger, wenn er nicht erkennt, dass er seine brennende Rüstung im Fluss neben sich löschen könnte und deshalb in ihr verbrennt?
- Nichts, man muss seinen Geist und seinen Körper trainieren!"
 
und als letztes:

"Bevor du einen Gegner besiegen kannst musst Du erst einmal Dich selbst besiegen"
 
Es geht also um Selbsterkenntnis, Selbst-Vervollkommnung, Friedfertigkeit, aber auch Bescheidenheit und Dankbarkeit usw.. Das Ziel ist sich weiterzuentwicklung und über sich hinaus zu wachsen, denn das hilft uns in einer immer dynamischer werdenden Welt zu bestehen. Darüber hinaus kann man natürlich auch noch unseren Körper stärken, was die allgemeine Gesundheit fördert.